Der Bundesliga-Auftakt am Millerntor hatte es in sich. Nachdem sich beide Mannschaften im DFB-Pokal nur mit Mühe gegen die unterklassigen Mannschaften von Eintracht Norderstedt und Rot-Weiss Essen durchsetzen konnten, zeigten sich vor allem die Boys in Brown deutlich verbessert. Für die Fans und somit auch die Nilsson Mandela Allstars war es eine Achterbahnfahrt.
Dom auf dem Heiligengeistfeld, strahlender Sonnenschein über Hamburg, ein perfektes Grün im Stadion und eine fantastische Choreo. Hells Bells! FC SANKT PAULI 1910 war über Nordkurve, Gegengrade und Südtribüne auf schmalen Bannerstreifen zu lesen. Dazu regnete es rekordverdächtig viel Konfetti in braun und weiß. Gänsehaut schon vor dem Spiel. Es war angerichtet.
Griffig und bissig legte der Magische FC los. Die Mannschaft war von Trainer Alexander Blessin sehr gut eingestellt und insbesondere die beiden neuen Außenverteidiger Louis Oppie und Arkadiusz Pyrka spielten auffällig mutig. Das Zentrum wurde von Joel Chima Fujita und James Sands kompakt zusammengehalten. Der Ball lief gut und deutlich schneller durch die eigenen Reihen als noch vor einer Woche im Pokal an gleicher Stelle.
Erste Torchancen ließen nicht lange auf sich warten. Die größte hatte Andreas Hountondji, der in Minute 18 allein auf Gregor Kobel zulief, aber am BVB Keeper scheiterte. Eine ähnliche Glanztat zeigte keine zehn Minuten später Nikola Vasilj gegen Pascal Groß, der aus kurzer Distanz zum Schuss kam.
Nach einer halben Stunde kamen die Dortmunder besser ins Spiel. Serhou Guirassy köpfte in der 34. Minute zum 0-1 ein und hatte keine fünf Minuten später bei einem Strafstoß die große Chance, den BVB mit 0-2 in Führung zu bringen. Der Topstürmer scheiterte aber an Vasilj, der schon in der vergangenen Saison vier von fünf Elfmetern hielt.
In der 50. Spielminute gelang der schnelle Ausgleich durch Andreas Hountondji. Das erste Tor im ersten Spiel. Ein neues Gefühl auch für uns Allstars. Geht hier noch mehr? Borussia Dortmund spielte nicht gut, aber individuelle Stärken waren schon zu sehen. Und tatsächlich stand es nach Toren von Waldemar Anton (67.) und Julian Brandt (74.) plötzlich 1-3. Jeder im Stadion dachte, der favorisierte BVB nimmt die drei Punkte mit ins Ruhrgebiet.
Doch in der 86. Minute gab es Elfmeter für St. Pauli und eine Rote Karte für den Dortmunder Filippo Mane. Danel Sinani traf sicher ins rechte untere Eck. Und dann kam Eric Smith. Mit einem fulminaten Schuss aus 18 Metern erzielte er das 3-3. Das Millerntor stand Kopf.
Freude pur über den ersten Punkt gegen einen Champions League Teilnehmer. Vor allem aber über die Leistung der Boys in Brown. Das war ein starker Auftritt und gelungener Start in die neue Bundesliga-Saison.
Strahlende Gesichter auch bei unserer Affenbande, die nach dem Spiel noch Autogramme von Lothar Matthäus und Alexander Blessin ergatterten konnten. Mehr geht doch eigentlich nicht. Oder doch? Ja, einen Derby-Sieg in der nächsten Woche wünschen wir uns schon.